Auf Deutsch: Ich habe gut geschlafen!
"Wie fröhlich bin ich aufgewacht wie hab ich geschlafen so sanft die Nacht Hab Dank du lieber Vater mein daß du hast wollen bei mir sein Behüte mich auch diesen Tag daß mir kein Leid geschehen mag." (Aus einem Kinderlied)
Es ist acht Uhr und die Sonne scheint schon ins Boot. Liegt man – wie ich in diesem Fall – verkehrt herum in der Koje, also Kopf zum Bug, dann hat man über sich das Deckslicht. Es dient der Lüftung und der Belichtung. Und da wird es ganz schön hell da vorne. Zusätzlich blickt man nach hinten durch die Kajüte – falls man die Tür offen ließ – und bekommt durch die große Bleiglasfensterfront des Einstiegs noch mal extra Licht. Gut für Leute, die morgens schnell und erleuchtet aus den Federn springen wollen!
Alle anderen legen sich besser anders herum, also „richtig“, in die Koje. Da ist das Kopfende viel breiter und vor allem schön dunkel und gemütlich. Läuft dann noch das Radio – wie in meinem Fall – dann dämmert man gern noch ein Stündchen weiter.
Nachteil der „Normallage“: Wie befürchtet gehen die Beine nach vorne hoch, bzw. man liegt etwas „bergab“ zum Kopf hin. Ich habe trotzdem gut geschlafen in dieser Position, aber wenn dann noch etwas Lage nach hinten dazukommt, dann beginnt das Blut ins Gehirn zu laufen. Also in Schlickhäfen, die trockenfallen, und wo man immer ein Stück nach hinten wegsackt – da wäre das so.
Dann, so hat die prima nox auf der „Drallen Deern“ ergeben, gibt es zwei Ausweichtaktiken:
Entweder rückwärts anlegen oder aber die Koje „falsch“ herum beschlafen – was gut geht – wie ich nun testen konnte.
Mein Fazit ist insgesamt sehr positiv:
- Die Polster sind gut. Man liegt sich nicht durch.
- Die Kojen sind deutlich breiter und länger als auf dem Butt.
- Man schlägt nirgendswo an, wenn man sich im Schlafe umdreht.
- Außer in der Höhe hat man satt Platz und das Auspolstern der Seiten mit den Sitzkisten taugt noch mal extra für guten Schlaf, weil sie sich fast übergangslos an die Matratze anpassen und man auch bei Schräglage gut schlafen kann.
- Der Weg zum Klo ist kurz und unkompliziert. Das kann für zwei Fälle wichtig werden: Wenn man abends ein Bier zu viel getrunken hat oder männlich und Ü70 ist und mit der Prostata zu kämpfen hat (zum Glück nicht mein Problem). Aber bei mir ist jedes abendliche Getränk schon mal überzeugt, dass es spätestens morgens um vier Uhr den Körper wieder verlassen müsste…
- Kleine Nachteile gibt es aber auch: die leicht nach vorn ansteigende Ausrichtung der Kojen und die kaum vorhandene Deckenhöhe. Man sollte keine Albträume haben und nachts hochschrecken und sich aufrichten wollen, dann haut man sofort gegen die Decke. Da wir die aber nicht haben und auch nicht brauchen, zählt das für uns nicht.
- Kein Vor- oder Nachteil, nur auffällig: Die andere Koje ist ganz schön weit weg! Fast doppelt so weit wie auf dem „Butt“. Der Kahn ist einfach unheimlich breit. So hat man – wenn man wie wir das Dreiecksteil für die dritte Koje weglässt – sehr viel (Stau)Raum zwischen den Kojen. Man kann sich schwungvoll rausbeamen, muss dabei aber „flach“ bleiben. Dafür kann man sich dann in der Kajüte richtig gerade machen – auf der ganzen Länge. Das entspannt auch richtig gut… Auf dem „Butt“ hatten wir dafür nur einen knappen Quadratmeter zwischen Kocher und Fahrstand. Auch schon gut, aber eben viel weniger…