Die erste Nacht auf der „Drallen Deern“
… oder man könnte auch „Kojentest“ sagen….
In der beginnenden Dämmerung bin ich heute, am Freitagabend, zur „Drallen Deern“ zurückgekehrt aus einem einzigen Grund: Mal eine erste Nacht in „meiner“ neuen Koje im Vorschiff Steuerbordseite zu verbringen.
Erste Nächte anderswo sind bei mir meistens nicht so prall wie bei vielen von Euch sicher auch. In der zweiten Nacht sieht die Welt der Betten dann schon ganz anders aus. Der Mensch ist halt auch ein Gewöhnungstier. Beim „Butt“ waren die beiden Kojen recht knapp bemessen, vor allem die an Bb, die noch durch die Toilette kürzer geraten ist. Und vor allem störte mich da immer das Ablagefach über der Koje. Bei jedem Umdrehen nachts -und das geschieht oft – klemmte ich da fest oder wurde jedenfalls halbwach. Erst nach einer Woche an Bord und Action am Tag verschlief sich dieser Effekt.
Nun bin ich auf die neue Koje gespannt. Sie ist länger und breiter. Aber ich fürchte, sie hat auch eine kleine Einschränkung: mir kommt es so vor, als stiege sie zum Bug hin etwas an. Dann würde das bedeuten, dass ich „bergab“ schlafen müsste. Läuft mir da das Blut in den Kopf? Kommt der Kreislauf außer Tritt oder ist es vielleicht sogar von Vorteil? Morgen früh weiß ich mehr… In jedem Fall wird es Konsequenzen fürs Trockenfallen haben. Ich werde immer versuchen, bei leichtem Gefälle bugabwärts zu liegen zu kommen. In Schlickhäfen, die zum Steg am Ufer ansteigen vom Grund her, würde das bedeuten, rückwärts anzulegen. Alles so neue Dinge. Aber sie machen das Leben auch spannend. Jedenfalls für mich. Dorit sieht das anders. Bei ihr sind möglichst wenig Veränderung eher das Maß der Dinge: keine Tide in der Ostsee und keine Törns, die danach geplant werden müssten, wo man auch mal im Morgengrauen raus muss oder im Halbdunkel ankommt. So sind die Menschen eben verschieden. Gott sei Dank. Sonst wäre es in Absersiel ja ständig überlaufen… oder in Fettsiel …. oder in Dangast….
Soweit also alles prima. Und sehr gemütlich hier in der Kajüte. Auf Dauer sind die beiden Kajütleuchten aber zu dunkel. Da muss ich noch mal überlegen. Dafür sind die im Vorschiff zu hell. Irgendwas ist ja immer…
So, jetzt klingt der Abend aus bei NDR 1 (Radio geht prima, extra ein Oldy-Teil besorgt passend zum Boot), ich hole mir noch ein Lieblings-Alster von „Perlenbacher“, rauche noch eine Pfeife, und dann hole ich das Handy wieder aus dem Mast herunter.
Mein „Radio-Check“ mit Bremen Rescue Radio hat noch nicht geklappt, weil die Antenne noch nicht auf dem Mast, sondern nur auf Deck steht. Das nötige Kabel kommt aber erst Montag mit den wasserdichten Steckern – und wenig HF-Kabelverlust. Für ein gutes Signal muss man schon mal etwas mehr ins Kabel investieren und gegen eindringende Feuchtigkeit auch mal bessere Stecker wählen.
Alles wird… und Dorits Kojenleuchtenabdeckungen (grandioses Upcycling von irgendwas anderem) wirken einwandfrei.
Und für alle, die es interessiert: das Chemieklo funktioniert auch einwandfrei. Auch nicht ganz unwichtig- gelegentlich…
Dann schlaft man schön… und ich hoffentlich auch….
Fazit zum Basteln:
- Die Bb-Posilampe brennt nicht. Überprüfen, woran es liegt und abstellen.
- Die Leuchtmittel der 12V-Kajütlampe (Sockel G4) durch stärkere LEDs ersetzen.
- Das Leuchtmittel der 230V-Kajütleuchte durch LED (Sockel Gu10) ersetzen.