21.8.23 Tag 1 Weserfahrt

Teil I

Moin zusammen, die Ihr uns auf unsere Wochentour auf Unter- und Außenweser begleiten wollt! Schön, dass Ihr wieder mit dabei seid! Heute grüße ich besonders mal Uwe, ja den Uwe von Anja! Ein treuer Leser dieses Blogs.

Auf Schlick in der Hafenzufahrt Großensiel

Während ich diese Zeile ins Notebook tippe liegen wir in der Hafenzufahrt Nordenham-Großensiel. Fest. Kein Wasser. Und es läuft noch eine Stunde ab und dann wieder auf, und somit werden wir in ca. 3 Stunden festmachen können. Die „Robbe“ liegt noch weiter draußen in der Sieleinfahrt fest, was bei dem fast doppelten Tiefgang zur Drallen Deern ja auch kein Wunder ist. Vor ein, zwei Jahren wäre ich hier gut eine Stunde vor NW noch rein gekommen, vermutlich sogar bis an den ersten Steg. Aber die Verschlickung wird immer schlimmer durch die Weservertiefung und die Vereine kommen im Winter mit dem Schlickräumen nicht mehr gegenan. Ihnen werden auch unsinnige Auflagen dabei gemacht, etwa über die maximale Menge des Schlicks, den sie rausspülen dürfen. Direkt vor dem Siel, im Fahrwasser der Weser, liegt aber ein Baggerschiff, das die Fahrrinne der Weser tief hält. Das ist schon ärgerlich- um des milde auszudrücken.

Irgendwo hinter der Kurve liegt die „Robbe“ und wartet auf die Flut.

Wir sind um 0700h in Grohn aufgebrochen nach durch durchschlafender Nacht (ich hätte sogar fast verschlafen) und kamen gleich nach der Vegesacker Fähre in dichten Seenebel.

Fetter Seenebel

Der hielt sich bis fast zum Uboot-Bunker Farge und löst sich dann in der Sonne auf. Ohne AIS und elektr. Seekarte wäre ich da keinen Meter gefahren. Man konnte nichts sehen, wirklich garnichts. Aber alles lief ruhig und es war – bis auf die Fähren- auch kein Schiffsverkehr auf der Weser.

Windstärke blieb aber bei 0 Bft. Also konnte der Diesel drehen. Aber das gemütliche Tuck tuck tuck hat ja auch was Beruhigendes, finde ich.

Also, wir liegen im Schlick und warten auf die Flut. Eine meiner Lieblingsgeschäftigungen. Wir haben alles an Bord, was wir brauchen, nur der Ostfriesentee geht aus. Ich muss also nachher mit Hafenfahrrad los, um im etwas entfernten Nordenham für Nachschub zu sorgen.

Bei Brake und Windstille auf der Weser unterwegs

Endlich: Teil II

Bis eben habe ich mit Ronald geangelt von Bord, er hatte noch zwei alte Angeln aus seiner Jugend mit und eine Dose Frühstücksfleisch. Leider waren die Fische heute nicht so auf Frühstücksfleisch fixiert und wir haben keine Bisse gehabt, aber es war dennoch sehr schön in alten Jugend-Angel-Erinnerung zu schwelgen.

Ein Eis bei Aldi in Nordenham

Dann wurden die Stechmücken aber doch lästig und wir haben uns in die Kajüten zurückgezogen. Großensiel ist von weiten Schilffeldern umringt und da gibt endlos viele Stechmücken. Ehe wir in die Koje gehen, werden wir noch mal die Fliegenklatsche kreisen lassen müssen.

Kurz vor Großensiel auf der Weser

Was es sonst noch zu berichten gibt? Nun, wir haben einen laaaangen Spaziergang durch die Nachmittagshitze nach Nordenham zu Aldi-Nord gemacht und der schleppende Rückweg war auch nicht schöner. Immerhin ist jetzt wieder genug Ostfriesentee an Bord und auch einiges mehr. Das Brot war uns etwa schimmelig geworden und wir brauchten frisches.

Danach sind Ronald und ich bei HW in den Hafen gesprungen und haben ein wenig gebadet. Ich wollte zudem die Strickleiter testen, die wir für solche Zwecke an Bord haben. Das Ergebnis ist nicht sehr erhebend: Rein kommt man, raus aber nicht. Da muss ich noch mal drüber nachdenken, wie das zu verbessern wäre. Abduschen nach dem Schwimmen übrigens mit dem Wasserschlauch vom Steg, dessen Wasser sich in der Sonne schön aufgewärmt hatte. Wie eine warme Dusche, die ganz allmählich lauer wurde. Absolut passend in der Hitze.

Und morgen? Wir können uns etwas mehr Zeit lassen als heute, denn wir müssen erst gegen neun Uhr raus. Wohin? Nach Wremen. Warum Wremen? Weil der Priel zum Hafen einfach einmalig beprickt ist von den Wremer Fischern, abenteuerlich steil und schmal ist er auch und wenn man den durchfährt, ohne festzukommen, dann kann man stolz sein. Da wir das mit auflaufendem Wasser üben werden, kann auch nichts schief gehen. Regine kann es kaum abwarten….

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Kategorisiert in Logbuch

Von Kommodore

Holger Gehrke | Pastor i.R. ("in Rufbereitschaft") | Segler von Kindheit an | Nach vielen Schiffen nun beim Traumschiff "Dralle Deern" gelandet | Ich liebe das Wattenmeer | Es ist mein Revier | Außerdem bin ich Ausbilder für Sportbootführerscheine und Seefunkzeugnisse und ehrenamtlicher Mitarbeiter der Seenotretter (DGzRS) in der Bremer Zentrale | Weitere Hobbys: Posaune, Fotografie, Angeln, Amateurfunk |

2 Kommentare

  1. Moin Holger,
    lieben Dank für Deinen Gruß!
    Es macht immer wieder Freude, Deinen Blog zu lesen und Dich so auf Deinen Touren zu begleiten! Auch für Nicht-Segler ist er interessant, lehrreich, unterhaltsam und humorvoll. Das macht Spaß!
    Weiterhin gutes Gelingen und herzliche Grüße an Dich und Deine Mannschaft!

    1. Schön, Uwe, das freut mich!
      Meine „Mannschaft“ ist eine „Frauschaft“ und besteht allein aus Dorit. Sie lässt ebenfalls grüßen und bringt gerade den Müll weg, während ich die Stecker ziehe zum Auslaufen….
      LG
      Holger

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