Berne-Elsfleth-Grohn am 18.8.23
Alles fing fast mit einem Mettbrötchen an. In Elsfleth. Aber da mussten wir im Anbruch des dritten Tages auch erst mal hinkommen. Um halb sieben verließen wir bei ablaufendem Wasser Juliusplate Berne, wollten eigentlich weserabwärts segeln, aber es war noch kein Wind zu spüren. Also tuckerten wir erst mal bei niedriger Drehzahl los und beschlossen, irgendwo vor Harrier Sand noch mal ein „richtiges“ Ankermanöver zu fahren und dann dort auf das Kentern der Tide zu warten.
Aber dann fand Werner meine spontane Idee gut, doch lieber an den Stadtanleger Elsfleth zu gehen, weil man dann schön zum Bäcker laufen könne, um sich mal ein gepflegtes Frühstück dort zu gönnen. Gesagt und auch getan. Werner fuhr ein exaktes Anlegemanöver am Ende des Stadtanlegers, der heute auch nicht schöner ist als sonst und bei dem man auch 5 Euro zahlen muss, wenn man nur mal für 2 Stunden festmacht, um das Kentern der Tide abzuwarten. Egal. Und weil oben an der Kaje auch noch eine mobile Fischbude stand, haben wir uns ein Pfund frischen Granates gegönnt und auf dem Luxustisch in der Plicht gepult und genossen. Dabei trieben zwei riesige tote Zander an uns vorbei, was aber in keinerlei Zusammenhang steht.
Jetzt warten wir auf das Niedrigwasser. Dann geht es zurück Richtung Grohner Yachthafen. Wind ist auch in geringem Maße vorhanden und wir werden auf der Weser dann mal alle „Klamotten“ hochziehen. Wir sind gespannt…
Und nun der Rest vom Fest:
Der Rest ist schnell erzählt:
Das Wetter wurde wärmer und der Wind verschwand fast völlig. Deshalb verzichteten wir darauf, einen weiteren Segelversuch zu unternehmen und tuckerten gemütlich mit dem ersten auflaufenden Wasser von der Hunte aus Richtung Grohn. Wir teilten uns den Part am Ruder und der jeweils andere konnte schon mal im Schiff aufräumen, abwaschen und seine Klamotten packen. Alles völlig unspektakulär. Das Anlegemanöver in Grohn war wieder völlig stressfrei und nahezu perfekt. Es fällt wirklich auf, dass diese 5t Stahl sehr gut und vor allem ruhig und ohne Hektik zu manövrieren sind, zumal der Motor wunderbar „spurt“.
Nun liegt die „Dralle Deern“ am Steg vom WVFarge und wartet auf Dorit und mich, die wir am Sonntagabend dann dort hingebracht werden.
Das Fazit:
Auch das ist schnell erzählt: die „Dralle Deern“ ist jetzt voll einsatzklar. Sie hat sich als stabiles, gut zu steuerndes und sehr gutmütiges Boot herausgestellt, das allerdings anders als bei modernen Konstruktionen dann und wann etwas mehr Körpereinsatz erfordert. Und man darf mit den vielen Fallen, Streckern und Schoten nicht durcheinanderkommen. Gerade am Mastfuß wird es da sehr eng und alles Tauwerk sieht gleich aus. Ich werde vermutlich Werners Rat in die Tat umsetzen und die Leinen unterschiedlich farblich markieren. Die Ankerkette mit der harten, uralten Leine dran wird abgeschafft und durch eine moderne Blei-Ankerleine ersetzt. Das schon Hände und Rumpf. Ist schon bestellt.
Der Motor ist sparsam und der Verbrauch liegt, grob geschätzt, bei 1-1,5 Litern die Stunde. Will man die ganze Power, dann kommt sie auch, aber dann kann es vermutlich auch etwas mehr Diesel kosten. Aber von solchen Verbrauchswerten träumen andere…
Der Spirituskocher verlangt beim Anzünden Aufmerksamkeit und ist nicht ganz so unkritisch wie der Origo. Dafür hat er dann aber ein besseres Brennverhalten und spart Spiritus, weil aus dem Tank nichts verdampfen kann.
Alles in allem also ein sehr positives Fazit.
Und am Montagmorgen in aller Frühe treffen wir dann die „Robbe“ und starten in eine neue Woche mit Ziel auf die schönsten Häfen der Unter- und Außenweser.
Davon wird dann auch zu berichten sein…