Geht’s noch?

Wenn überdrehte Kulturkritiker sich unserer Sprache bemächtigen.

Die von mir geschätzte und abonnierte Wochenzeitung „Die Zeit“ brachte im Feuilleton einen kritischen Beitrag (Nov. 23) zu folgendem Zitat:

Wer soll das denn verstehen? Dieser Eingangssatz zu einer Buchbesprechung stand in der FAZ, im Prinzip also in einer renommierten Zeitung. Aber wer schreibt solchen Schwachsinn? Wer ist überhaupt in der Lage, so zu denken? Oder, es nährt sich der Verdacht in mir, sollen wir nur hinters Licht geführt werden? Hat dieser Satz eigentlich gar keinen Sinn, unterstellt es aber nur?

Solche Sätze gehören in die Tonne, wenn man sie schon nicht verbieten kann. Ich bin gewiss kein Freund der „einfachen Sprache“, die bis zur Selbstaufgabe so weit reduziert wird, dass auch der letzte Einbürgerungswillige oder das letzte Opfer deutscher Bildungsreformen sie versteht. Aber dies ist das krasse Gegenteil und genauso abzulehnen. Wie immer verpassen wir Deutschen einen gesunden Mittelweg, springen immer vom einen Extrem ins andere. Scheint in unseren Genen zu liegen. Ein wenig mehr fröhliche Entspanntheit aus den südlichen Zonen oder mehr Gelassenheit wie bei den Friesen könnte uns im Ganzen nicht schaden.

Moin!