„Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb…“ heißt es schon in der Bibel, und witzige Ausleger nennen die Geschichte auch immer „die Geschichte vom fröhlichen Gottlieb“.
Mein Geber ist weder fröhlich noch abgenervt. Was soll er mir überhaupt geben? Nun, es ist der Geber (neudeutsch „transducer“ = von lat. „transducere“ = hindurchführen) eines Gerätes, das man früher schlicht „Echolot“ nannte. Wie gesagt, früher. Heute wollen nicht nur Wassersportler wissen, wie tief es unter ihnen ist, die größte Zahl der Echolotkunden kommt heute aus den Angelvereinen. Und die wollen zwar auch die Tiefe wissen, aber noch mehr, wie der Grund unten aussieht und ob da Fische unter ihnen rumschwimmen oder nicht. Deshalb sagen die statt „Echolot“ auch „Fischfinder“ oder halt neudeutsch „fishfinder“.
Und dann reicht auch einfaches Anzeigeinstrument mehr, früher analog mit umlaufender roter LED, später digital mit ein paar großen Ziffern (ich fand das alte Analoge am besten!). Heute muss ein Schirm (neudeutsch „display“) in Höchstauflösung die perfekte Unterwasserwelt abbilden, mit allem, was da kreucht und fleucht (und den Segler nicht interessiert bis ablenkt).
Wenn nun aber schon so ein MFD („Multifunktionsdisplay“) an Bord hat, was früher nur grobschlächtig die Seekarte darstellen konnten, dann ist da heute ungleich mehr drin verbaut: eben auch solch ein Echolot. Deshalb braucht man kein extra Gerät, nur eben besagten „Transducer“, den „Hindurchführer“. Der muss nämlich durch die Schiffswand hindurch geführt werden. Da darf auch nicht der Hauch einer Luftblase zwischen Unterseite und Wasser sein, denn dann zeigt er Phantasiewerte an. Oder nichts.
Aber die modernen Transducer, die alles Mögliche anzeigen, haben auch nicht mehr die kreisrunde alte Form der damals sogenannten „Schwinger“ (interessierte Echolotfreunde versammeln sich deshalb auch in solchen „Schwingerclubs“, um sich über die Eigenschafter ihrer jeweiligen Schwinger auszutauschen – heute neudeutsch „transducer-club“).
Der Schwinger ist also nicht mehr rund, eher so in Bananenform, mit Glück unten aber gerade. Und man bohrt ihn auch nicht mehr durch wie die alten runden „Geber“, sondern schraub ihn hinten ans Heck.
Das ist in der Montage einfacher, im Ergebnis aber viel schlechter. Warum? Ich will ja nicht wissen, wie tief das Wasser hinter mir ist, sondern unter mir! Am besten noch: direkt vor mir! Wenn ich etwa quer übers Watt abkürze und mir den „tiefsten“ Weg mit Hilfe des Echolotes suchen muss.
Also muss ein Geber möglichst weit nach vorne verbaut werden, wenn es optimal sein soll. Und das geht mit diesen Bananenteilen so gut wie nicht. Denn sie passen nicht in ein zu bohrendes rundes Loch und können auch nicht abgedichtet werden.
Glück hat möglicherweise derjenige, der ein GfK-Schiff hat und wo vorn irgendwo eine nicht-doppelwandige Stelle im Kielbereich zu finden ist. Da könnte es mit etwas Glück auch mit einer Innenmontage funktionieren – so bei meinem „Butt“. Glück gehabt. Sonst Schrauben ins Heck. Basta. Oder auf einen alten „Geber“ umsteigen, der aber nicht mit den modernen MFDs zusammenpasst, weil die auf anderen Frequenzen arbeiten und mit anderen Verfahren.
Also doch wieder das olle Echolot mit der drehenden LED in Rot anschaffen? Günstig bei eBay-Kleinanzeigen. Gut zu verlegen. Analog, keine Rechnerei. Steht die rote LED auf der „Zwölf“, dann bist Du gerade auf Grund gelaufen. Sonnenklar und auch bei Sonne erkennbar. Ich muss mal schauen, ob ich so eine Kiste noch irgendwo anschrauben kann, ohne dass es komisch aussieht. Dann ein Geber vor und einer hinten. Auch eine Form von Stereo… Man sieht das Unheil plastisch auf sich zurasen…