Hintergründiges

Der Kolumnist

Ein Kolumnist ist bei einer Zeitung einer der wichtigsten Redakteure. Vor allem bei einer Wochenzeitung wie etwa „Die Zeit“. Er hat nur einmal die Woche einen prägnanten Beitrag zu liefern. Kurz, präzise, lesenswert bis zur letzten Zeile und wann immer möglich auch mit Satire, Ironie oder zumindest Humor etwas gewürzt. Den Zeitgeist erfassen und ihn in seiner ganzen Erbärmlichkeit offenbaren: das ist die hohe Kunst des Kolumnisten! Er bekommt viel Geld für wenige Zeilen. Die aber müssen sitzen. Alle Woche wieder. Ich bewundere diese Leute, weil ich mein Dienstleben lang Ähnliches gemacht habe. Da passt es gut, wenn man in vielen Lebensbereichen umtriebig unterwegs ist und viele Menschen kennt und ihre Themen, Fragen und Probleme. Denn die, zum Beispiel in meinem Angel- oder Wassersportverein angesprochen werden, stellen sich seltsamerweise oft ganz anders dar, als was in der Politik so für wichtig gehalten wird. Bodenkontakt. Genau darum geht es. Sich nicht gemein machen mit dem „gemeinen Mann“, aber ihn doch hören und verstehen.

König der spitzzüngigen Kolumnisten: Harald Martenstein. Mein Favorit.

Und wer dann noch ein paar Jahre älter ist, so wie ich, der hat den großen Vorteil, nicht nur Jahre, sondern Jahrzehnte überblicken zu können – mit all ihren Trends, Wichtigkeiten und Flops. Auch im Wassersport.

Wo stehen wir? Was ging verloren? Was nervt heute? Woran kann man sich besonders freuen? Was stößt mir irgendwie auf? Darum wird es in dieser Rubrik gehen.

Nicht als Kolumnist, nicht jede Woche, das wäre Stress. Aber doch dann und wann, wenn das Fass mal wieder übergelaufen ist…