Entrosten und Lackieren

Nun habe ich mir als echte Pflegearbeit heute mal eine der wenigen Roststellen vorgenommen, die ich am Boot entdecken konnte. Backbordseite, unter der Abschlussleiste zwischen Kajütwand und Kajütdecke. Die Wand ist noch aus Stahl, die Decke aus Holz. Und rund zwei Drittel der Backbordseite sind wasserunterlaufen und es gab immer wieder Rostfahnen nach Regenwetter. Nun habe ich die Leiste oben abgestemmt und den Rost freigelegt. Ziemlich heftig, aber korrgigierbar:

Mit Schruppscheibe auf der Flex wurde dann die Mischung aus Rost und Sikaflex beseitigt, nun muss alles gut durchtrocknen. Der Rostumwandler wurde nach Studium diverser Tests bei Youtube auch schon bestellt. Damit wird dann gestrichen und damit gewandelt, dann folgt der übliche Farbaufbau. Danach muss eine angepasste Leiste „geschnitzt“ werden, die dann mit entsprechender Dichtung, die zugleich klebt, wieder angeschraubt werden wird.

Heute habe ich dann noch einen zweiten Primer-Anstrich auf die ehemaligen Roststellen Bb am Kajütdach aufgetragen. Das reicht. Jetzt folgt dann der Lack im passenden Farbton (Reinraumweiß ist es nicht wie vermutet, ich habe jetzt einen eine Nuance dunkler nach Testanstrich bestellt. Mal sehen…

Die zweite bestellte Farbe hat auch nicht den richtigen hellen Farbton getroffen am Rumpf. Schon etwas näher, aber ich habe jetzt noch mal eine andere RAL-Nummer bestellt. Ist zwar ärgerlich, aber vermutlich unvermeidbar. Denn der Farbfächer ist keine gute Hilfe, wie sich herausstellte. Also einmal probieren, bis man den richtigen Farbton hat und dann bei der Farbe bleiben. Mal sehen, wie Nr. 3 dann so ausfällt.

Nach Entrostung und Lackierung muss nun die Holz-Abschlussleiste am Kajütdach wieder montiert werden. Sika liegt bereit und doch habe ich erst einmal ein paar „gerettete“ Gewinde nachgeschnitten mit M5. Jetzt muss ich noch ein paar passenden Senkkopfschrauben der passenden Länge kaufen und dann kommt die Leiste dran. Habe im Baumarkt ein Maß gefunden, das grob passt. Der Rest wird passend gemacht…

Außerdem habe ich mir scharfe 5mm-Bohrer rausgesucht, um am Heck die Löcher für die neuen 6mm-Gewinde für die gefrästen Holznamensschilder zu bohren. Das wird noch interessant, aber nicht unmöglich…

Leiste am Kajütdach montiert!

Wo vorher Rost und Fensterkit (zur Abdichtung der Leiste) am Kajütdach waren, ist jetzt alles entrostet und geprimert und zweimal lackiert. Und heute habe ich die verrottete Leiste ersetzt. Ging viel leichter als ich dachte. Vorher noch mal Gewinde nachgeschnitten und dann mit Schrauben und Schraubzwingen in feuchtes Sika gesetzt und festgezogen. Klebt prima und ist überlackierbar. Jetzt muss nur noch geschliffen und lackiert werden.

Seite Kajüte lackiert

Das muss jetzt dicht, trocken und damit rostfrei sein und bleiben! Oben, wo die Seitenleiste ans Kajütdach stößt, war alles vergammelt auf ca. 2,5m Länge. Und da liefen so üble Rostfahnen mit dem Wasser herunter. Weiter oben kann man es sehen, wie rostig es war. Nun sind aber alle Rostschäden beseitigt und eine neue Leiste wurde mit Sika montiert und verschraubt. Der vermutete Wassereinlass oben wurde aufgefräst und verspachtelt und nun auch lackiert. Schon die zweite Schicht. Jetzt muss ich die Bullaugen nach Trocknung (morgen) abkleben und dann wieder Grün streichen. Wenn alles fertig ist am Rumpf und auch das zweite Schwert wieder montiert ist (bald!), dann werde ich auch das Deck wieder Grau streichen. Mit rutschfester Decksfarbe. Damit wir keinen „Abgang“ machen bei Regen oder Spritzwasser.

Fertig!

Deck lackiert, Kajütseitenwand lackiert, Bullaugen lackiert. Alles auf der Bb-Seite. Kleine Korrekturen zum Schluss, mit und ohne Abklebeband. Manches einfach freihand, weil sich die runden Bullaugen einfach schlecht abkleben lassen. Es kommt zum Schluss das obligatorische Vorher-Nachher-Foto:

Griffleisten und Luk

Jetzt sind die letzten Feinheiten dran. Die Griffleisten waren mir schon im Sommer aufgefallen. Ihnen fehlte es weitläufig an Lack oder Öl. Jetzt habe ich sie angeschliffen und schon zweimal geölt. Bei den Außentemperaturen trocknet es sehr langsam und das Öl läuft sehr weit. Trotz Abklebens muss ich nach jedem Anstrich doch wieder Läufer mit Verdünnung entfernen. Das geht aber problemlos. Die Zierleiste des Schiebluks zeigte auch schon erste lackfreie Stellen mit Tendenz zu „Grau“, später dann zu „Schwarz“. Also vorsichtig alle Verschnörkelungen abgeschraubt, aber drei sind dennoch im Schraubenloch gebrochen. Für sie kam die Stunde mit Stabilit Express. Danach mit Dremel wieder schön passend gefräst. Ehe sie wieder montiert werden können, muss aber erst noch zweimal Öl drauf („Le Tonkinois“). Aber das trocknet derzeit extrem langsam. Aber jetzt ist ja auch erst mal Weihnachten….