Arbeitsreiches

Jedes meiner Boote war für mich auch immer zugleich ein neues Projekt. Nach und nach und je nach Kaufzustand habe ich dann meine Vorstellungen vom Boot verwirklicht. Es betrag immer ganz verschiedene Bereiche, aber Motor und Bootselektrik gehörten immer dazu. Bei anderen Schiffen musste ich mich um Dichtigkeit von oben oder unten bemühen, bei anderen darum, wie am günstigsten irgendwelche Zusatzinstrumente oder Gerätschaften vom Echolot-Schwinger bis zum Seefunk eingebaut werden konnten.

Beim „Butt“, den wir nun leider verkaufen mussten, war das Projekt inzwischen zum Endausbauzustand gekommen, was es mir – so seltsam es für manchen klingen mag – auch leichter gemacht hat, ihn weiterzugeben. Wer ihn jetzt hat, der hat alles so, wie es optimal ist. Aber ein neues Projekt musste her!

Die „Dralle Deern“ brauchte eine neue Elektrik

Und zwar umgehend. Denn Adolf war wohl ein guter Schlosser, aber sicher kein Elektriker gewesen. Und in seiner letzten Saison muss er auch manches durcheinander bekommen haben. So fand ich rote Kabel an Masse und schwarze am Plus. Alle Sicherungen waren durch und es funktionierte eigentlich nur noch der 230V-Bereich, freilich auch ohne jegliche Absicherung durch FI-Schalter und flinke Sicherungen. Das waren die ersten zwei Wochen meiner Eignerschaft: Rauskneifen, was sich in 33 Jahren ergänzend und jeweils anders angesammelt hatte und sich von neuer Schalttafel bis hin zur Verkabelung von Innenleuchten, Navileuchten, Funk samt Antenne, Echo, Plotter, AIS, Kühlschrank, autom. Ladegerät und Shunt zur Lade-/Entlademessung erstreckte. Nun läuft alles und Vereinskamerad und Elektrikermeister Marcus hat mir den 230V-Teil verkabelt und geprüft. Wir sind jetzt auf der sicheren Seite.